Sonntag, 14. August 2005

"Der Feind kommt aus dem Norden"



Ob "Weißes Rössl" oder Wiener Straßencafé: Immer mehr Bundesbürger nehmen Einheimischen die Arbeitsplätze im Tourismus weg, schimpfen Gewerkschafter. Gastarbeiter-Flut schürt die alte Hassliebe zwischen Österreichern und Deutschen.

Die Abendzeitung hat in Ihrer Ausgabe vom 08. August 2005 einen interessanten Artikel über deutsche Gastarbeiter in Österreich gebracht. Vorallem der Präsident der Arbeiterkammer Tirol, Fritz Dinkhauser" spricht von - "Feinden", vorallem im heimischen Gastronomiebereich, seien die deutschen Arbeiter - poltert er vor kurzem durch alle österreichischen Medien. Diese Äußerungen sind selbst in Österreich umstritten, wie sich Hannes Gschwendter, stellvertretender Landeshauptmann von Tirol äußerte. "Mit diesem unnötigen Rülpser habe Dinkhauser nicht nur die deutschen Saisonarbeiter als unerwünscht beleidigt, sondern gleichzeitig den deutschen Nachbarn, immerhin den zahlenmäßig mit Abstand treuesten Österreich-Besucher, signalisiert, dass er sie am liebsten bloß als touristische Melkkühe haben wolle."
Deutsche sind derzeit mit fast 50.000 Beschäftigten schon die drittgrößte Gastarbeiterkolonie in Österreich. In einigen Gebieten, vor allem im strukturschwachen Vorarlberg so haben die "Vorarlberger Nachrichten" recheriert, stammt schon jeder dritte Beschäftigte in der Tourismusbranche aus Deutschland.
"Die Deutschen kommen!" alamiert die österreichische Zeitschrift "News" ihre Landsleute. Und auch der konservative Wirtschaftsminister Martin Bartensteiner in Wien bastelt bereits an einem Sündenbock für sich verschlechternde einheimische Arbeitsmarktzahlen. Der "Ansturm" Deutscher auf österreichische Jobs sei mitverantwortlich für den erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Lande.
Einen Zuwanderungsstopp zumindest eine restrektive Kontingentierung bei den Saisoniers fordern deshalb die Gewerkschaften. Die davon am stärksten betroffene Tourismusbranche sieht das allerdings ganz anders. Denn von den immer wieder als Argument angeführten 30.000 inländischen Arbeitslosen im Tourismus sei "nur ein geringer Teil wirklich vermittelbar", sagt Thomas Reisenzahn, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die sollen sich aufregen! Es arbeiten noch immer mehr Österreicher in Deutschland. Was soll denn dieser Nationalismus in der EU? ZSolche Sprüche sind total daneben. Zum Glück ist das nicht die allgemeine Meinung in Österreich!

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