Geplant wurde bei der Münchner Tram ja schon immer jede Menge, mit der Umsetzung haperte es auch schon vor fast 100 Jahren. So sollte als dritte Ringlinie der Große Außenring entstehen. Damals war der Verlauf ja fast am Rand der Stadt. Am 23. März 1920 wurde nach längerer Unterbrechung der Abschnitt vom Harras zum Rotkreuzplatz übers Westend und die Donnersbergerbrücke als Linie 22 in Betrieb genommen. Am 4. Dezember 1928 ging dann das Stück durch die Schwere-Reiter-Str. übers Nordbad durch die Hohenzollernstr. in Betrieb. Auf meiner "Wanderung" entlang des Streckenverlaufs habe ich nur noch am Nikolaiplatz, der damaligen Endstation in Schwabing, noch Spuren gefunden. Unter dem Asphalt zeichnen sich noch an einigen Stellen die Schienen ab und wo der Asphalt schon etwas durchgewetzt ist sieht man sogar noch die Schiene. Dort sieht man sogar noch den Gleisstumpf der bereits für den Weiterbau durch den Englischen Garten nach Bogenhausen eingebaut wurde. Das hat aber damals schon nicht geklappt und gestritten wird noch immer ob Schienen und Oberleitung für den Englischen Garten besser sind als Dieselbusse. Am 1. März 1970 war dann sowieso Schluß mit dieser Trambahnlinie. Denn im Zuge des Ausbaus zur autogerechten Stadt wurde die Donnersbergerbrücke "autobahnmäßig" im Zuge des Mittleren Rings ausgebaut und der Straßenverlauf zur Landshuter Allee verlegt. Ersatz erfolgte durch die Buslinien 32 und teilweise 33. Aber oh Wunder, seit vielen Jahren wird auf dem Teilstück vom Rotkreuzplatz bis zum Kurfürstenplatz wieder mit der Trambahn gefahren. Zusätzlich fährt dort nun die Metrobuslinie 53, die sogar fast den gesamten Linienverlauf der ehemaligen Tramlinie 22 abfährt. Gut, dass ich einen aktuellen Stadtplan von 1928 dabei hatte. So habe ich in der Wilhelmstrasse ein Relikt aus der Pferdebahnzeit in München gefunden. Als 1877 eine Linie durch die Ludwigsstrasse nach Schwabing bis zur damaligen Stadtgrenze an der Hermannstrasse (jetzt Hohenzollernstrasse) gebaut wurde, brauchte man auch ein Depot für die Wagen und Ställe für die Pferde und entsprechende Werkstätten. Dieses Depot war bis 1970 noch im Betrieb, wenn auch am Ende nur noch für die Gleisbaubearbeitungswerkstätte. So hat sich die zumindest die Wagenhalle erhalten und wird nun von der Heinz-Bosl-Stiftung für Schulzwecke genutzt. Und die ganze Wanderung habe ich wieder in vielen Bildern festgehalten.
Große Außenring- |
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