Donnerstag, 12. Januar 2006

Weg mit dem Hauptbahnhof

Nach der Fußballweltmeisterschaft geht es los mit dem Bau der zweiten S-Bahnstrecke durch die Stadt. Dazu werden rund um den Hauptbahnhof 4 Schächte gegraben von denen aus die Tunnelbauartbeiten in 40 m Tiefe vorangetrieben werden. Zeitgleich wird der Hauptbahnhof teilweise abgerissen und soll entweder so, oder so ausehen. Wobei mir der Entwurf des Architektenbüro Auer + Weber, ein Glashaus mit großzügiger Schalterhalle, am besten gefällt. Die neue S-Bahnstation Hauptbahnhof befindet sich dann genau unter der Mitte der Schalterhalle. Zur Erschließung soll in der Schalterhalle ein 50 mal 50 Meter großer Nukleus erschlossen werden. Durch diesen Schacht soll Tageslicht bis auf den Bahnsteig fallen. Vorläufer dieser Planungen war, dass man vor 15 Jahren den gesamten Hauptbahnhof mit allen Gleisanlagen unter die Erde verlegen wollte und darüber Wohn- und Bürogebäude und einen Park errichten wollte. War aber viel zu teuer. Und die gigantischen Pläne aus den 30iger Jahren, den Hauptbahnhof nach Laim zu verlegen und alles mit einer protzigen Prachtstrasse zu erschließen verschwanden zeitgeschichtlich bedingt in den Schubladen und die Modelle im Stadtmuseum. Unser Hauptbahnhof hat offensichtlich nie eine lange Lebenserwartung. Der erste Bahnhof aus Holz in der Nähe der heutigen Hackerbrücke brannte bald ab. Dann entstand an der jetzigen Stelle durch den Architekten Bürklein, der auch die Maximiliansstrasse entworfen hat, der neue Centralbahnhof. In der heutigen Schalterhalle sind noch Reste der damaligen Bahnsteighalle erhalten. Daneben befand sich der Bahnhof der Ostbahn nach Landshut und Regensburg. Das wurde dann mit der Zeit immer mehr ausgebaut und vergrößert. Schon in den 20iger Jahren gab es Pläne den Bahnhof nach Westen zu verlegen. Diese Planungen wurden in der NS-Zeit aufgegriffen und ins gigantische ausgeweitet. Der Hauptbahnhof überstand den Bombenkrieg kaum beschädigt, jedoch gab ist beim Wiederaufbau der Stadt Pläne ihn bis hinter die Paul-Heyse-Unterführung zurück zu verlegen. Da man dann doch an der alten Stelle geblieben ist, wollte man aber einen modernen Hauptbahnhof haben. Ergebnis ist der heutige Bau mit seinem Nierentisch-Vordach (Zeitgeschmack in den 50igern). Aber schon in den 80iger Jahren kamen Pläne für einen Um- oder Neubau auf. So sollte ein Hochhaus an der Seite der Bayerstrasse entstehen mit einem Kaufhaus drin. Überreste von den ganzen Plänen sind nur die alufarbigen Einbauten im linken Teil der Bahnsteighalle. Aber jetzt geht es ihm an den Kragen, da der gesamte Gebäudeteil mit der Schalterhalle abgerissen wird nur die Gleishalle bleibt bestehen. Bis 2011 soll der Neubau fertig sein und die 2. S-Bahn-Stammstrecke in Betrieb genommen werden. Bis dahin hat Max Maulwurf, das Maskottchen der S-Bahn viel zu tun.

PS: Habe noch 2 interessante Pläne über den Streckenverlauf und die neuen Stationen gefunden.

2 Kommentare:

Walters Weblog hat gesagt…

Einen interessanten Artikel hat die Süddeutsche dazu.

Walters Weblog hat gesagt…

Die TZ berichtet ebenfalls.

Streetview - Leopoldstraße